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Aus- und Weiterbildung in der Sicherheit mit Volker Stelkens

18.06.21 13:06 • Sophie Blumberg

Heute haben wir Volker Stelkens zu Gast und sprechen über das wichtige Thema Aus- und Weiterbildung in der Sicherheit!

Hallo Volker! Wir freuen uns sehr auf unser nächstes Gespräch mit dir. Heute geht es um das Thema Weiterentwicklung! Welche Arten von Weiterbildungen hast du bereits durchgeführt?

Wenn ich alle Bereiche genauer benennen oder beschreiben müsste, dann würde das den Gesamtrahmen dieses Interviews sprengen. Also beschränkte ich mich zunächst nur auf wesentliche, interessante und vielleicht besonders erwähnenswerte Bereiche. Aber ich darf nicht vergessen, dass ich im Alter von 60 Jahren immerhin schon auf 40 Jahre Ausbildung und Schulung zurückblicken kann. Durch meine Berufe/Tätigkeiten als Soldat, Krankenpfleger, Justizvollzugsbeamter und im Sicherheitsgewerbe war mein erster Unterricht rund um Sicherheit bereits Anfang der 80´er Jahre. Bis 1997 war ich hauptamtliche Lehrkraft und Instruktor für Sonderkräfte in speziellen Einsatzlagen und waffenlose Selbstverteidigung und der verantwortliche Waffen- und Schießausbilder. Während meiner Tätigkeit in der Landessicherheitsbehörde konnte ich zusätzlich eine Ausbildungsmaßnahme für die Polizei auf Isla Margarita, Venezuela, durchführen. Beim Einsatz 1997 als SFOR Soldat in Sarajevo bildete ich Soldaten weiter in „Umgang mit Stress in Krisengebieten“ und „Zugriff-, Festlege- und Transporttechniken“.

Ich sollte eventuell unterscheiden, für welche Einsatzgebiete meine Tätigkeiten bisher waren/sind. Zunächst waren es interne Schulungen bei privaten Sicherheitsunternehmen mit den Schwerpunkten Recht, Psychologie, Kommunikation sowie Selbstverteidigung für Sicherheitsmitarbeiter, dann war ich als Dozent bei einigen IHK´en in NRW im Rahmen der Unterrichtung im Sicherheitsgewerbe nach §34a GewO und später mit Einführung der Sachkundeprüfung auch für die Vorbereitung auf Sachkundeprüfung aktiv. Es gesellten sich Bildungsträger als Auftraggeber hinzu, wo ich neben der Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung auch zukünftige Werkschutzfachkräfte auf deren Prüfung vorbereitet habe. Mit Beginn der dualen Berufsausbildung „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ war ich Lehrkraft am Berufskolleg West in Essen zur Einführung von Inhalten im Berufsschulunterricht für Auszubildende und auch für die künftigen pädagogischen Lehrkräfte. Nach meiner eigenen Weiterqualifizierung in Israel übernahm ich zusätzlich zur Gründung eines Sicherheitsunternehmens, die Leitung der Ausbildung für Personenschutz und High-Risk-Management einer israelischen Sicherheitsakademie für die D-A-CH Region.

Volker Gruppe

Mit einem internationalen Team erfahrener Ausbilder wurden zahlreiche Personenschutzqualifikationen durchgeführt. 2001 berichtete auch SAT1 mit einem kurzen Beitrag von der ersten israelischen Sonderausbildung in Deutschland.

Durch Etablierung eines zusätzlichen Sicherheitsunternehmens in Österreich fanden auch dort Schulungen statt - für angehende Personenschützer und Berufsdetektive. An der Fachhochschule „Campus Wien“ durfte ich als Gastdozent angehende studierte Sicherheitsmanager motivieren. In der Schweiz finden seit Jahren Ausbildungen für Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten in Selbstverteidigung und Deeskalation statt, wo ich als Instruktor und Trainer aktiv bin. Seit Jahren bin ich als Freelancer bei mehreren namhaften Bildungsträgern und Sicherheitsunternehmen zur Ausbildung beschäftigt. Von der Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung, Ausbildungen für GSSK, Service- und Fachkraft für Schutz und Sicherheit bis zur Vermittlung von Sach- und Fachkomptenzen wie „interkulturelle Kommunikation“, „Kommunikation im Umgang mit Kunden und Gästen“, „D.U.S.T. (Deeskalations- und Selbstschutz Techniken)“. Nicht zuletzt bilde ich als Deeskaltionstrainer und -pädagoge aus und in Andalusien, Spanien, werden regelmäßig Fitness- und BootCamps durchgeführt.

Wie laufen die Weiterbildungen ab? Welche Inhalte und Ziele gibt es?

Die Vorbereitung der Sachkundeprüfung gem. §34a GewO dürfte den Lesern weitestgehend bekannt sein. Das Ziel ist der Erwerb einer grundlegenden Berechtigung für die Arbeit im Bewachungsgewerbe.

Die Schulung zur Prüfung GSSK, SKSS oder FKSS hat das Ziel, die Inhalte der Qualifizierung und Berufsausbildung erfolgreich zu bestehen. Zusätzlich werden besondere „Nachhilfen“ angeboten, um die Fähigkeiten und Fertigkeiten einzelner Prüfungsbereiche zu verbessern. In vielen Ausbildungsbetrieben kommen z.B. die Erstellung und Präsentation des Sicherheitskonzeptes zu kurz, Ziel hier ist es, diesem Manko entgegenzuwirken.

Die Personenschutz-Ausbildung beinhaltet die Feststellung der beruflichen Eignung und wird in einzelnen Modulen geschult. Ziel ist die Grundlagenvermittlung für das Arbeiten in Teams für den V.I.P.- Schutz und weitergehend im erweiterten, mittelbaren Personschutz von gefährdeten Personen oder störungsfreier Ablauf von Veranstaltungen und deren besonderer Gäste.

Volker Personenschutz

Spezialisierte, individuelle Ausbildungen werden mit den auftraggebenden Sicherheitsunternehmen in Vorfeld besprochen, Unterrichtsinhalte festgelegt und die Didaktik der Vermittlung werden besprochen.

Wer ist die Zielgruppe?

Bislang werden hauptsächlich Sicherheitsunternehmen und Mitarbeiter geschult, aber inzwischen finden einzelne Ausbildungen und Qualifikationen aus für Privatwirtschaft Berücksichtigung. Besonders bei der Berufsabschlußprüfung FKSS finden immer mehr Auszubildende und Quereinsteiger den Weg zu mir, um individuell oder im Kleingruppenunterricht geschult zu werden.

Wie ist das Feedback der Teilnehmer:innen?

Wichtig für mich ist es, dass jeder Teilnehmer zufrieden ist, mit dem, was er erreichen wollte. So ist für Teilnehmer das Bestehen der Berufsausbildung mit einer besonderen Leistung unser Ziel und das Ergebnis auch unser Lohn. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass es jemals ernsthafte Differenzen von Teilnehmern gab, die Zufriedenheit zeigt sich oft an Weiterempfehlungen und weitergehende Weiterbildungen mit meinem Team und mir.

Welche Ideen hast du für die Zukunft?

Seit 2016 lebe ich in der Nähe von Cala Ratjada auf Mallorca und pendle zu meinen Auftraggebern und Kunden nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz. Immer öfter wurde ich gefragt, ob ich nicht auch auf Mallorca Ausbildungen durchführen würde, was dazu geführt hat, mich auf der Insel nach Möglichkeiten umzusehen.Es bestehen inzwischen Konzepte für die Umsetzung von Ausbildungen und Schulungen unter Spaniens Sonne.

So werden voraussichtlich im nächsten Jahr die ersten Angebote starten. Gedacht ist an Vorbereitung auf die Sachkunde- und auch die Berufsausbildungsprüfung, Incentives für Unternehmen zur Teamfindung und Motivation, D.U.S.T. Seminare mit zusätzlichen international erfahrenen Selbstverteidigungstrainern z.B. „ IKI Krav Maga goes Mallorca“ und nicht zuletzt dann noch die modulare Ausbildung im Personenschutz. Über die Inhalte der acht bis zehn spezialisierten Personenschutz-Modulen kann ich gerne in einem weiteren Interview ausführlicher berichten, wenn dazu Interesse bestehen sollte bei den Lesern.

Das nehmen wir gern beim nächsten mal in Anspruch! Wie sieht das Konzept „Arbeit und Urlaub“ (z.B. auf Mallorca) aus?

Ich versuche es mal am Beispiel der „Erarbeitung und Präsentation vom Sicherheitskonzept FKSS“ etwas zu beschreiben. Vorausschießend muss ich aber auch sagen, dass es derzeit leider noch keine staatlichen Förderungen und Zuschüsse zur Teilnahme an einer o.a. Qualifizierung im Ausland gibt und dadurch der Teilnehmer seinen Aufenthalt und die Schulung selber bezahlen muss. Aber das Lernen und Handeln auf Mallorca, weg von Zuhause, hin zu mildem mediteranem Klima, Ausgewogenheit von Arbeit und Erholung beflügelt die Teilnehmer mehr als sonst im heimischen Umfeld. Bei einem Incentive mit einem Unternehmen erfahren und entwickeln die Teilnehmer zusammen mit der Geschäftsleitung Motivation, Teamstärke und Zusammenhalt bei den täglichen Herausforderungen und abendlichen Belohnungen.

Gibt es noch Informationen, die du unseren Leser:innen gern mit auf den Weg geben würdest?

Ein weiser Mensch sagte einmal: „Wer aufhört besser zu werden, der hört auf gut zu sein!“

Daran halte ich mich und kann es nur Jedem ans Herz legen. Hört nie auf euch weiterzubilden, hört nicht auf besser zu werden, denn nur so wird es sich positiv in der Persönlichkeit, Gesundheit und auf Dauer auch im Portemonnaie für euch bemerkbar machen.

Vielen lieben Dank für das Interview!

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Sophie Blumberg

Seit Februar 2020 unterstützt Frau Blumberg die SECmarket tatkräftig als Head of Content in den Bereichen Contenterstellung, Social Media und Public Relations. Sie bringt Erfahrung, Motivation und Engagement mit in ihre Position. Das Schreiben ist ihr Element, ob Blogbeiträge, Posts oder wissenschaftliche Beiträge - alles ist möglich!