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Die Gegenwart des Crowd Management

18.07.19 07:07 • Bettina Enser

Vor zwei Jahren haben wir antavi erstmals vorgestellt. Damals brachte das antavi-Team auf dem Schweizer Züri Fäscht eine digitale Anwendung für...

Die Gegenwart des Crowd Management

Da das Züri Fäscht nur alle drei Jahre stattfindet, kam die antavi-Plattform erst in diesem Jahr erneut in dieser Größenordnung zum Einsatz und wir waren gespannt, wie das Projekt gegenwärtig läuft. Für uns ein Grund erneut nach dem Erfolg auf dem größten Schweizer Volksfest zu fragen und danach, was sich generell in den letzten Jahren getan hat.

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Bewährungsprobe für das digitale Sicherheitstool im Jahr 2016

Drei Jahre ist es nun her, als das Produkt der antavi GmbH erstmals auf dem Züricher Volksfest zum Einsatz kam. Das allgemeine Ziel, das mit der mobilen Plattform auch heute noch verfolgt wird, kam sowohl Security-Einsatzleitern, Polizei, als auch Besuchern entgegen: die Verbesserung des Crowd Management.

Und das geschieht seitens der Besucher und des Sicherheitsdienstleisters folgendermaßen:

  • Der Befüllungsstand in den jeweiligen Festival-Zonen (Festzonenbefüllung) wird sowohl in der App als auch auf öffentlichen Monitoren auf dem Festgelände angezeigt.
  • So kann der Besucher informiert entscheiden, ob er sich ins Gedränge schiebt oder auf Nebenplätzen das Fest genießt.
  • Zusätzlich zur Festzonenbefüllung gehen alle Rückmeldungen der Crowd Spotter, sowie die Personendichtekarte an die Einsatzzentralen vom Rettungsdienst, Crowd Mangement, als auch an den Sicherheitsdienst.

Für den Sicherheitsdienstleister geht es vor allem darum einen aktuellen Blick auf die Einsatzlage zu haben und die wichtigsten Fragen schnell zu beantworten:

  • Wer ist wo?
  • Welche Ereignisse sind gerade offen?

Anhand dieser Daten kann dann in einzelnen Chats ganz gezielt kommuniziert und der Einsatzleiter des Sicherheitsdienstes entlastet werden.

Diese Funktionen führten auf dem Züri Fäscht 2016 zur Zielerreichung:

  • Crowd Spotter – Sie lieferten die Informationen zur aktuellen Besucherdichte inklusive Tendenz
  • App-Push-Nachrichten – Durch die digitalen Push-Nachrichten an die Besucher wurde bspw. verhindert, dass zu viele Besucher auf einmal die Bahnhöfe die Veranstaltung verlassen
  • Live Hotspot Analyse – Die Besucherdichte wurde digital berechnet und als Heatmap auf einer Karte dargestellt. Dadurch konnte schnell auf unerwartete Hotspots reagiert werden
  • Besucherstrom-Analyse - die Daten der Besucherströme über das gesamte Festival wurden digital gesammelt, Dichte- und Geschwindigkeitskarten erstellt sowie Besucherzu- und abströme zur Nachverfolgung dargestellt

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Die Erkenntnisse und Optimierungen für digitale Veranstaltungssicherheit

Anhand der Erfahrungen aus dem letzten Züri Fäscht wurde mit antavi Ops die digitale Anwendung nochmals optimiert. Ungenutzte Features wurden entfernt. Außerdem erfolgte 2016 vieles noch manuell. Das betraf bspw. die Bestimmung des aktuellen Befüllungsstandes in den jeweiligen Festival-Zonen. Die Crowd-Spotter lieferten die Informationen hierzu. Da diese Daten 2016 sehr gut mit den App-Daten übereinstimmten, erfolgte in diesem Jahr alles automatisch.

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Möglich macht das die digitale Verbindung von antavi mit der Besucherapp des Schweizer Festivals. Die Positionsdaten der App-Nutzer werden automatisch und anonymisiert übertragen. Die Crowd Spotter und das Crowd Management greifen zusätzlich noch immer korrigierend ein.

Der Moderationsaufwand in der Sicherheit wurde dadurch stark optimiert. Im Übrigen gaben sowohl 2016, als auch 2019 etwa 50 Prozent aller App-Nutzer diese Positionsdaten für die Sicherheit aller frei. In diesem Jahr gab es 78.000 Downloads.

Digitales Sicherheitsmanagement spricht sich herum

Mehr als 30 Großveranstaltungen sind seit 2016 hinzugekommen. Sebastian Feese, Co-Founder der antavi GmbH, berichtet mehr: „Durch den erfolgreichen Einsatz haben wir bisher Mega-Events mit mehr als 1 Million Besucher im Rahmen von Sicherheits-Projekten unterstützt. Veranstaltungen ab 5000 Besuchern profitieren bereits von einem digitalen Lage- und Informationssystem, weshalb wir unsere Einsätze generell stark erweitert haben“. Inzwischen werde antavi ops auf vielen Festivals der Schweiz eingesetzt, bspw. dem FÊTE DES VIGNERONS, dem Escalade Rennen in Genf und dem Luzerner Fest.

„Unser digitales System wurde ähnlich wie beim Züri Fäscht auch für die Sicherheit auf dem Oktoberfest in München eingesetzt. Über die App-Daten und mittels Crowdspotter wurde die Befüllung der Festzelte bestimmt und in der offiziellen Oktoberfest-App als auch auf den Bahnhöfen angezeigt“, ergänzt Feese außerdem.

Die Gegenwart: Das digitale Tool zur Veranstaltungssicherheit auf dem Züri Fäscht 2019

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Die App kam auf dem Züri Fäscht 2019 dreifach zum Einsatz: Der Sicherheitsdienstleister DELTAgroup setzte das System zur Unterstützung der Einsatzleitung ein, außerdem wurde antavi Ops wieder dazu verwendet Besucherdichten manuell zu erfassen, um zusammen mit der Besucherstrommessung per digitaler Fest-App ein gesamtheitliches Bild auf die Besucherströme zu ermöglichen.

Neben dem Einsatz für den Sicherheitsdienst und die Besucher selbst, wurde die Plattform ebenfalls von Schutz und Rettung Zürich (SRZ) für den Sanitätsdienst eingesetzt. „Mit ops werden Patientenbehandlungen registriert und Materialbestellungen für die Sanitätsposten ausgelöst“, erläutert Feese. Das geschehe nicht nur auf dem Züri Fäscht: „Seit Mitte 2017 nutzt SRZ sie auf allen Großveranstaltungen in Zürich und wir entwickeln sie ständig weiter“, so Feese weiter.

„Besonders die Heatmap wurde seitens des Crowd Managements stark gelobt. Sie wurde als wertvolles digitales Sicherheits-Werkzeug bezeichnet, das die Aufmerksamkeit genau auf die wichtigen Punkte gelenkt hat“, berichtet Feese zum diesjährigen Feedback. Die Crowdspotter und Kamerabilder wurden aber weiterhin ergänzend der Bewertung hinzugezogen.

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Das digitale Crowd Management meistert Besucherrekord

In diesem Jahr wurde auf dem Züri Fäscht der Besucherrekord gebrochen. 2,5 Millionen Besucher wurden verzeichnet und das trotz Gewitters am Samstagnachmittag.

Laut Feese hatte das einen ganz einfachen Grund: „2016 hatten die Public Viewings der Fußball-WM-Halbfinalspiele viele Besucher vom ersten Feuerwerk abgehalten.“ In diesem Jahr war das anders, keiner wollte sich das Feuerwerk entgehen lassen, was dazu führte dass der Bereich um den Utoquai aus Sicherheitsgründen kurzzeitig gesperrt werden musste. „Das stellte unsere weiteren Features auf die Probe, es wurde über Public Screens, App und per Lautsprecherdurchsage kommuniziert“, so Feese.

Sicherheit wird weiter gedacht und digital

Was das antavi-Team in diesem Jahr mitgenommen hat, bezieht sich auf den Schneeball-Effekt in der Veranstaltungs- und Sicherheitsbranche: „Meine Erkenntnis aus diesem Jahr ist, dass das Züri Fäscht durch seine Größe und einzigartige Programmvielfalt besondere Anforderungen an die Eventsicherheit stellt. Das führt dazu, dass auch Sicherheitschefs anderer Veranstaltungen und auch aus anderen Ländern sich immer mehr und intensiver über die Umsetzung vom Sicherheitskonzept und die eingesetzten technischen und digitalen Hilfsmittel informieren. Eine gute Entwicklung.“, so Feese abschließend.

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Bettina Enser

Bettina Enser studierte Medienwissenschaften an der Universität Tübingen und unterstützt seit 2017 die SECmarket GmbH im Bereich Content und Social Media. Auch nebenbei ist das Schreiben Ihre Leidenschaft, unter anderem für verschiedene Verlage.