Frauen in der Sicherheit - ein Interview mit der Sicherheitsakademie Berlin
07.05.21 11:05 • Sophie Blumberg
Ist die Sicherheitsbranche eine Männerdomäne? Wir klären diese wichtige Frage heute mit der Sicherheitsakademie Berlin.
„In der Sicherheitsbranche kannst du deinen Mann stehen“. Ja, dieser Berufszweig wird wirklich häufig von Männern dominiert. Aber muss das so bleiben? Haben nicht auch Frauen die gleichen Karrierechancen wie Männer und das gerade mit einem Job als Sicherheitskraft, Detektivin oder, oder, oder? Auf jeden Fall. Wir zeigen euch, was sich alles in den letzten Jahren getan hat – und was noch passieren muss, damit auch unsere Branche endlich zu einem Ort der Gleichberechtigung werden kann.
Welche Bedeutung haben Frauen für die Branche?
Zum Beispiel dürfen im Securitybereich nur Frauen andere Frauen durchsuchen - beispielsweise in Einlasssituationen. Zum anderen sind Frauen aufgrund biologischer Gegebenheiten (geringere Körpergröße, weniger Muskelmasse) sehr gut im Deeskalieren. Was bedeutet das? Frauen schaffen es, ein Umfeld entspannter zu gestalten, vorausschauend Situationen zu entschärfen und das Aggressionspotenzial zu senken. Das passiert im täglichen Leben immer wieder. Der Ton in den jeweiligen Geschlechter-Gruppen ist unterschiedlich und biologisch bedingt schon anders hormongesteuert.
„Es ist meist auch eine Frage der Umgangsformen untereinander, wenn eine Frau die „Männer-Runden“ bereichert. Der harte Ton im gesprochenen Wort wird weicher, das Kräftemessen der Führungspersönlichkeiten lässt nach und somit wird die gewinnende Kommunikation gesteigert. Ein sachliches Ausloten der Argumente auf Augenhöhe wird durch die Anwesenheit von Frauen oft gesteigert. Will „Mann“ doch auch vor „Frau“ nicht als Rüpel da stehen.“, so Mario Schmidt, CEO und Kommunikationsexperte.
Was ist bereits passiert?
Diese Frage haben wir Janine Eichberg, der Bereichsleiterin Sicherheitsakademie Berlin gestellt.
Liebes SECmarket Team, in den letzten 7 Jahren leider noch nicht viel. Schaut man sich auf dem Bewerbermarkt um, wird schnell klar, dass wir Frauen in der Sicherheit noch einiges aufzuholen haben. Bei Fragen bei uns Unternehmen nach weiblichen Bewerbern für bestimmte Tätigkeiten, können wir meistens nicht weiterhelfen. Die Auswertung der letzten 7 Jahre zeigt, dass gerade mal 20 % der Anfrage weiblich waren und sich davon nur 5 % für den Sicherheitsbereich qualifiziert haben.
Wenn wir auf Messen vertreten sind, spreche ich immer gezielt Frauen an und bin jedes Mal überrascht, dass das Bild vom Sicherheitsbereich nach wie vor durchweg Männlich ist. Eine Frage kommt immer: „Was soll ich denn als Frau im Sicherheitsbereich?“ Liebe Frauen, ganz viel!
Was sollte sich in Zukunft noch ändern?
Fest steht: Die Branche braucht mehr Frauen und mehr Aufklärung. Aktuell sind Deutschlandweit ca. 11.000 Stellen verfügbar, die nur darauf warten besetzt zu werden. Liebe Sicherheitsladies, ihr habt gute Jobchancen in unserer Branche! Und falls ihr den Sprung noch nicht gewagt habt, für Quereinsteigerinnen ist hier auch immer Platz!
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Sophie Blumberg
Seit Februar 2020 unterstützt Frau Blumberg die SECmarket tatkräftig als Head of Content in den Bereichen Contenterstellung, Social Media und Public Relations. Sie bringt Erfahrung, Motivation und Engagement mit in ihre Position. Das Schreiben ist ihr Element, ob Blogbeiträge, Posts oder wissenschaftliche Beiträge - alles ist möglich!