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Interview mit Mario Schmidt, dem Geschäftsführer der Sicherheitsakademie Berlin

23.04.20 14:04 • Sophie Blumberg

Er ist bekannt, er ist charismatisch und wortgewandt, hat ein breites Fachwissen und viele Erfahrungen in der Sicherheitsbranche. Außerdem dürfen wir mit Freude verkünden: Er ist heute unser Interviewpartner. Mario Schmidt: Nicht nur als Moderator, Trainer oder Vortragsredner ist Herr Schmidt bekannt - er ist außerdem Geschäftsführer der Sicherheitsakademie Berlin. Deshalb haben wir ihn heute dazu eingeladen, uns ein paar Eindrücke in die Arbeit der Bildungseinrichtung zu geben. Viel Spaß!

Hallo Herr Schmidt, herzlich willkommen. Wir fangen mit einem Szenario an: Stellen Sie sich bitte vor, ich hätte noch nie etwas von der Sicherheitsakademie Berlin gehört. Wie würden Sie mir die Arbeit beschreiben?

Die Sicherheitsakademie ist - wie man so schön heraushört - eine Bildungseinrichtung, die es sich zum Thema gemacht hat, Menschen für die Sicherheitsbranche auszubilden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Einstieg wäre über den 34a-Kurs, das ist der Sachkundenachweis über 10 Tage. Anschließend gibt es weitere Möglichkeiten, die daran anknüpfen, beispielsweise die Sicherheitsfachkraft. Man sagt, die sogenannte Ausbildungspyramide endet beim Personenschützer. Alle Berufsgruppen, welche die Sicherheitsbranche braucht, werden bei uns ausgebildet.

Wenn ich mich jetzt für eine Ausbildung im Bereich Sicherheit interessiere, welche Schritte müsste ich dann gehen?

Der erste Schritt ist, mit uns Kontakt aufzunehmen. Da haben wir ganz frisch zwischen 10-11 Uhr täglich eine Onlineberatung. Hier spricht man mit einem Sachberater, der erklärt, welche Voraussetzungen man mitbringen muss, um letztendlich in der Sicherheitsakademie ausgebildet zu werden. Hierbei gibt es mehrere Schritte: Der meistgewählte Schritt ist der über Bildungsgutscheine. Menschen, die sich gerade in Arbeitslosigkeit befinden und sich einen anderen Karriereweg erschließen möchten, können sich bei uns melden und werden umfassend beraten. Es wird ihnen gezeigt, welcher Schritte es bedarf, um einen Bildungsgutschein zu bekommen, wobei die Bundesagentur für Arbeit die Kosten übernimmt. Und dann wird den Interessenten mitgeteilt, wann der jeweilige Lehrgang startet und welche Ziele man mit dem Abschluss erreichen kann.

Welche Voraussetzungen benötigt man, um einen Bildungsgutschein zu bekommen?

Letztendlich die Voraussetzung: Man ist arbeitssuchend. Bei Interesse spricht man mit dem Arbeitsberater bei der Bundesagentur für Arbeit oder im Jobcenter. Hier kann man nach einer sogenannten “Maßnahme” fragen, um sich weiterbilden zu lassen. Die Kosten für die Aus- oder Weiterbildung übernimmt in diesen Fällen der Staat. Sollten die Kosten nicht übernommen werden - beispielsweise bei Personen, die bei der Bundeswehr angestellt waren - gibt es die Möglichkeit, die Kurse selbst zu bezahlen. Als Selbstzahler kann man ebenfalls an jedem Lehrgang teilnehmen.

Das ist sehr interessant! Sie haben bereits gesagt, dass Sie ganz viele verschiedene Ausbildungen anbieten. Was würden Sie sagen, welches der Angebote ist am beliebtesten?

Den Einstieg bildet der sogenannte Sachkundenachweis 34a. Den braucht man grundsätzlich, egal wo es hingeht, egal in welcher Stufe der Sicherheitsbranche man einsteigen will. Als Geschäftsführer der Sicherheitsakademie und ehemaliger Vorstand eines Sicherheitsunternehmens besitze ich den Sachkundenachweis ebenfalls. Im Anschluss gibt es die Ausbildung als Sicherheitsfachkraft, die dauert ein Vierteljahr. Als ausgebildete Sicherheitsfachkraft hat man die Möglichkeit, sich in der Branche hochzuarbeiten und als Teamleiter dementsprechend einen höheren Stundenlohn zu bekommen. Weiterhin gibt es verschiedene Spezialisierungen, in denen man sich ausbilden lassen kann, beispielsweise als Detektiv oder als Personenschützer. Letztere ist sehr beliebt bei uns und eine erstklassige Ausbildung: Wir haben hier Top-Dozenten, Top-Ausbilder und natürlich die besten Voraussetzungen. Wir trainieren unsere Teilnehmer in nigelnagelneuen BMWs, sie bekommen Schießausbildungen bei uns. Es handelt sich um eine perfekte Ausbildung, um international auf dem Markt eingesetzt zu werden und - das darf man auch nicht vergessen - gutes Geld zu verdienen.

Passiert es manchmal, dass Leute zu Ihnen kommen, die eine "Filmvorstellung" vom Personenschutz haben? Oder gehen die Leute da eher realistischer heran?

Sowohl als auch. Es gibt Leute, die sagen: Mensch, ich brauche mehr Action, mehr Power. Andere haben natürlich schon eine realistische Vorstellung, weil sie beispielsweise von der Bundeswehr kommen. Die wissen ganz genau, wo es lang geht und haben sich vorher gut informiert. Unsere Kundenberater sind aber auch angehalten, das so realistisch wie möglich darzustellen. Natürlich sind wir bemüht, so viele Teilnehmer wie möglich zu gewinnen und ihnen die Ausbildung bei uns schmackhaft zu machen. Aber wir werden ihnen nichts versprechen, was wir nicht halten können. Es kann schon passieren, dass manche Erwartungen nicht erfüllt werden. Wir informieren weitestgehend, wie die Ausbildung abläuft. Zum Beispiel gibt es ein paar Leute, die denken, dass sie jeden Tag mit den schicken BMWs um die Häuser ziehen, aus dem Fahrzeug springen und eine Person “verbringen”, so sagt man das - also eine Schutzperson während einer Gefahrensituation in Sicherheit zu bringen. Solche Situationen gibt es natürlich nicht ständig. Es gibt eine ganze Menge Theorie und jede Menge Paragraphen zu lernen. Das ist schon eine sehr hochwertige Ausbildung, die nicht jeder Teilnehmer abschließt. Wer sich hier durchbeißt, hat es verdient, tolle Jobs zu bekommen.

Und wie viele Leute sind bei Ihnen durchschnittlich in den Kursen?

Für die Ausbildung als Sicherheitskraft gibt es eine Klassenstärke von 25 Personen, so in dem Dreh. Manche Teilnehmer sind nach dem Abschluss fertig. Andere machen weiter, dann splitten sich die Klassen. Das muss man sich vorstellen wie Bachelor und Master. Manchen reicht der Bachelor aus, andere machen noch einen Master obendrauf. Und die zusätzlichen Ausbildungen wie Detektiv oder Personenschutz, das sind sozusagen die Masterausbildungen. Im Schnitt haben wir bei den Personenschützern zwischen 10 und 20 Teilnehmern, das ist schon ausreichend, denn da braucht man sehr viel Konzentration. Eine Klassenstärke von 15 Personenschützern ist ideal.

Die traumhafte Lage der Sicherheitsakademie Berlin

Ich habe gesehen, dass es verschiedene Kooperationen mit Sicherheitsfirmen gibt. Mit welchen Unternehmen arbeiten Sie zusammen?

Wir geben auch ein Versprechen ab - und zwar über unser Karrierecenter: https://karrierecenter.berlin. Und das Versprechen heißt: Mit Sicherheit in Arbeit. Das bedeutet, wir bringen jeden - wirklich jeden Sicherheitsmitarbeiter, der einen Job sucht - anschließend auch gern in Arbeit. Wir haben Kooperationspartner, zum Beispiel aus der großen Ardor Group: Flash Security, Global Protect, City Control, Clear Security und Premium Corps sind mit dabei. Wir haben verschiedene Bereiche, in die wir Mitarbeiter dann vermitteln. Das heißt: Wir stellen die Teilnehmer den Unternehmen vor. Wir wissen zum Beispiel auch bei vielen Kooperationspartnern, wo ein Bedarf besteht. Außerdem können wir ganz genau einschätzen, dass wir jemanden, der unbedingt Doorman sein will, nicht einer Firma anbieten, die sich auf Events spezialisiert hat. Wir haben mit den Personalabteilungsleitern Kontakt und vermitteln unsere Absolventen dorthin, anschließend finden Gespräche statt. Und die Firmen können bei uns neue Mitarbeiter recruiten, wir können neue Mitarbeiter empfehlen - und da schließt sich der Kreis. Die Teilnehmer erhalten nicht nur eine Top-Ausbildung, sondern werden auch mit Sicherheit in Arbeit gebracht. Und da haben wir einen Mitarbeiter, der sich im Laufe der Ausbildung mit den einzelnen Teilnehmern in Verbindung setzt und bereits an dieser Stelle Unterstützung anbietet. Andere Unternehmen schicken gleich von vornherein Mitarbeiter zur Weiterbildung zu uns.

Würden Sie sagen, dass diese Jobgarantie jetzt durch Corona gefährdet wird oder tun sich noch genug neue Stellen auf?

Das ist verrückt - ja. Wenn man sagt: Okay, also ich möchte jetzt unbedingt nur in der Eventbranche arbeiten, dann ist das in der Corona-Zeit natürlich nicht möglich. Es gibt Firmen, die haben sich auf Events spezialisiert, auf Großveranstaltungen. Denken wir nur an Berlin, die vielen Veranstaltungen, die weggebrochen sind: Mercedes-Benz-Arena, Karneval der Kulturen, Lollapalooza, die ganz großen Festivals, die normalerweise mit vielen Mitarbeitern abgesichert werden. Die finden alle nicht mehr statt. Andere Unternehmen, die sich zum Beispiel auf Objektschutz spezialisiert haben, suchen derzeit händeringend nach Mitarbeitern. Gerade viele Apotheken, Krankenhäuser, das Robert Koch-Institut und so weiter, die müssen alle abgesichert werden. Und wir gehen davon aus: Es wird noch mehr Bedarf in der Sicherheit geben. Es muss beispielsweise bei Bibliotheken über mehrere Etagen vom Sicherheitspersonal darauf geachtet werden, dass die jeweiligen Sicherheitsbestimmungen, wie beispielsweise der Mindestabstand und die Maskenpflicht, eingehalten werden. Und dafür wird Personal gebraucht. Ich kann aus Erfahrung und aus ganz aktuellen Gesprächen mit Geschäftsführern und mit anderen Sicherheitsunternehmen sagen, dass die Sicherheitsbranche boomt.

Wunderbar, das klingt doch vielversprechend. Welche Tipps würden Sie denn Ihren Absolventen mit auf den Weg geben, wenn sie die Ausbildung vollendet haben?

Der erste Tipp lautet, sich mit unseren Mitarbeitern im Karrierecenter zusammenzuschließen. Also rechtzeitig das Gespräch zu suchen und Tipps zu erfragen, da die Mitarbeiter sich in der Branche auskennen und einschätzen können, in welche Firma man hineinpasst. Man sollte ankündigen, zu welchem Datum man die jeweilige Ausbildung abschließen wird. Schon während der Ausbildung werden Gespräche geführt und teilweise auch schon Arbeitsverträge geschlossen. Es gibt einen nahtlosen Übergang von dem Erhalt des Zertifikates hinein in den Job.

Das klingt sehr gut. Vielen herzlichen Dank für das Interview!

Sehr gern, danke für die Einladung.

Geführt wurde das Interview von Sophie Blumberg, unserer Social Media & Content Managerin.

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Sophie Blumberg

Seit Februar 2020 unterstützt Frau Blumberg die SECmarket tatkräftig als Head of Content in den Bereichen Contenterstellung, Social Media und Public Relations. Sie bringt Erfahrung, Motivation und Engagement mit in ihre Position. Das Schreiben ist ihr Element, ob Blogbeiträge, Posts oder wissenschaftliche Beiträge - alles ist möglich!