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BVMS: Was gibt es neues?

02.07.21 13:07 • Sophie Blumberg

Heute sprechen wir mit Lars Müller, dem Vizepräsident des BVMS e.V. und haben ihn gefragt, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Arbeit hat und wie der Blick auf die Zukunft aussieht!

An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?

Im Fokus steht ganz klar sowohl die Entwicklung eines Manteltarifvertrages als auch die eines Lohntarifvertrages. Auf der JHV in München im Jahr 2019 haben wir dafür eine Tarifkommission gegründet, die inzwischen auch schon erfolgreich gearbeitet hat. So konnte die Kommission auf der JHV in Berlin den anwesenden Mitgliedern den Entwurf eines Manteltarifvertrages vor- und zur Diskussion stellen. Die Änderungswünsche und Anregungen aus dem Plenum werden nun möglichst schnell von der Tarifkommission umgesetzt, sodass wir den Entwurf dann von einer Anwaltskanzlei abschließend noch einmal auf Rechtskonformität überprüfen lassen können. Im nächsten Schritt gilt es den Entwurf eines Lohntarifvertrages zu generieren. Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer Verschlankung. Wenn man bedenkt, dass es deutschlandweit in unserer Branche über 400 unterschiedliche Lohngruppen gibt, ist das doch völlig an der Praxis vorbei. Erste Gespräche innerhalb der Tarifkommission haben ergeben, dass es realistisch ist, bundesweit mit etwa 15 unterschiedlichen Lohngruppen auszukommen. Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um einen langwierigen Prozess handelt und sind hierbei für neue Ideen und Vorschläge jederzeit offen. Eine weitere Herausforderung in diesem Kontext wird es sein, eine Gewerkschaft zu finden, die gemeinsam diese Tarifverträge mitträgt. Da hat sich allerdings auf der JHV gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam über Problemstellungen nachzudenken. Es kamen verschiedene, durchaus kreative Vorschläge zu möglichen Tarifpartnern von Seiten der Mitglieder. Wir wollen einen Tarifvertrag entwickeln, der für Arbeitnehmer/innen wie Arbeitgeber/innen nachhaltig, verständlich und zielführend ist.

Lars Müller, fotografiert von Nils Heimann

Lars Müller, fotografiert von Nils Heimann

Inwiefern hat die Pandemie Ihre Arbeit beeinflusst?

Ganz klar: enorm. Zum einen gilt es zu bedenken, dass sämtliche Funktionsträger unseres Verbandes diese Arbeit ehrenamtlich leisten. Deswegen sind sie aber nicht automatisch von wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Corona-Krise verschont geblieben. Mein Dank geht daher an alle, die sich trotz der schwierigen Situation engagiert und so die Verbandsarbeit weiterhin möglich gemacht haben. Ganz praktisch lagen die Probleme vor allem darin, dass persönliche Kontakte über ein Jahr lang nahezu ausgeschlossen waren. Bis auf ein Treffen der Regionalgruppe West mussten wir alle geplanten Veranstaltungen absagen. Um künftig besser gegen solche Umstände gewappnet zu sein, haben wir inzwischen in digitales Equipment investiert. So sind wir nun in der Lage, sämtliche Veranstaltung auch rein digital durchzuführen.

Was sind Ihre Ziele für 2021?

Neben dem Forcieren der Tarifarbeit steht besonders die Mitglieder-Akquise auf der Agenda. Konnten wir uns in den Jahren 2015 bis 2020 über eine jährliche Wachstumsrate von rund 30 Prozent freuen, stieg die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr nur noch um 10 Prozent. Wir sind uns allerdings bewusst darüber, dass dieser Sachverhalt im unmittelbaren Zusammenhang mit der Corona-Krise steht. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben viele Unternehmer gezwungen, mit ganz spitzem Bleistift zu rechnen. Das hat uns zwar etwas ausgebremst, jedoch noch lange nicht gestoppt. Schließlich wissen wir, dass wir nur mit einer Mitgliederzahl von angepeilten 500 langfristig so schlagkräftig sein können, wie wir es gerne wollen. Davon, dass eine derartige Zahl bei insgesamt etwa 6000 Sicherheitsunternehmen bundesweit realistisch ist, sind wir jedenfalls überzeugt. Gerade weil dieses Ziel aber nicht von heute auf morgen zu realisieren ist, müssen wir beim Thema Mitglieder-Akquise beharrlich bleiben.

Was möchten Sie Ihren Mitgliedern für die nächsten Monate mit auf den Weg geben?

Wir wünschen allen Unternehmen weiterhin viel Kraft in dieser besonderen Zeit und freuen uns, wenn die Veranstaltungsbranche bald wieder durchstarten kann. Gleichzeitig hoffen wir auf einen fairen Wettbewerb innerhalb der Branche und drücken allen Mitgliedern die Daumen bei ausstehenden Auftragsvergaben. Gerne unterstützen wir Sie bei qualitativ hochwertigen Fortbildungen für Ihr Personal oder Fragen zur Mitarbeitergewinnung. Achten Sie auf Ihre Arbeitnehmer/innen und bleiben Sie gesund!

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Sophie Blumberg

Seit Februar 2020 unterstützt Frau Blumberg die SECmarket tatkräftig als Head of Content in den Bereichen Contenterstellung, Social Media und Public Relations. Sie bringt Erfahrung, Motivation und Engagement mit in ihre Position. Das Schreiben ist ihr Element, ob Blogbeiträge, Posts oder wissenschaftliche Beiträge - alles ist möglich!